Tarifvertrag 2003
Neue Wege von ASIA und ver.di
Die diesjährige Tarifrunde 2002/2003 für die Angestellten in Architektur- und Ingenieurbüros hat ein völlig neues aber respektables Ergebnis ergeben. In Göttingen haben sich ASIA-Arbeitgeberverband selbständiger Ingenieure und Architekten und ver.di-Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft in verantwortungsvollem Abschluss zur Erhöhung der Gehälter getrennt.
Die Lage der Bauwirtschaft trifft die Büros der Architekten und Ingenieure besonders hart. Nicht nur die fehlenden Aufträge tragen zu der existenzbedrohenden Situation bei. Besonders schwer schlagen die niedrigen Baupreise der wenigen Bauaufträge zu Buche. Die Honorare bemessen sich nach den Bausummen und sind derzeit einfach nicht kostendeckend. Die Gebührenordnung (HOAI) hat seit 1996 keine Veränderung erfahren und die Bemühungen der Architekten und Ingenieure zu einer Verbesserung der HOAI wird von der Bundesregierung von Jahr zu Jahr verschoben.
Der Leiter der ASIA Tarifkommission, Dipl.-Ing. Wolfgang Staubach, und der ver.di Verhandlungsführer Rolf Lemm haben sich statt der angekündigten Nullrunde und zur Erhaltung der branchenweit auf 220.000 gesunkenen Arbeitsplätze auf eine symbolische Verbesserung der Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 1% verständigt. Gleichzeitig beschlossen die Tarifpartner in einer gemeinsamen Aktion die Bundesregierung zu einer raschen Lösung zur HOAI aufzufordern. Bei positivem Ergebnis einer HOAI-Anpassung bis zum Herbst 2002 wollen die Arbeitgeber in einer weiteren Gehaltserhöhung den Mehrerlös mit den Mitarbeitern teilen.